Was sind erneuerbare Kraftstoffe und wie können Sie als Transportunternehmen damit Geld verdienen?
Mit Renewable Fuel Units verdienen Sie Geld, während Sie Ihre Elektroautos mit Strom aufladen. Wir erklären genau wie.
Was ist ein HBE oder eine Einheit für erneuerbare Brennstoffe?
HBE steht für "Renewable Fuel Unit" (Einheit für erneuerbare Kraftstoffe). Eine HBE ist eine Bescheinigung, die Sie erhalten, um nachzuweisen, dass Sie Biokraftstoffe oder Strom für den Verkehr geliefert haben.
Das oberste Ziel der HBEs ist die Verringerung der CO2-Emissionen. Die Verkehrsunternehmen müssen gegenüber der Europäischen Kommission nachweisen, dass sie weniger fossile und mehr erneuerbare Kraftstoffe verwenden. Bis 2030 müssen 28 % aller gelieferten Kraftstoffe aus erneuerbaren Energiequellen stammen. In diesem Jahr (2024) liegt der Anteil bei 19,9 %.
2022 | 2023 | 2024 | 2025 | 2026 | 2027 | 2028 | 2029 | 2030 | |
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HBE insgesamt | 17,9% | 18,9% | 19,9% | 21,0% | 22,3% | 23,6% | 25,0% | 26,5% | 28,0% |
Ein HBE-Zertifikat ist ein Nachweis, dass Sie die europäischen Rechtsvorschriften einhalten. Jeder Mitgliedstaat gibt an, wie er diese Vorschriften einhält, so dass HBEs nur in den Niederlanden gültig sind. Ein HBE-Zertifikat wird erst dann offiziell, wenn es in das Register "Energie für Verkehr " (REV) der niederländischen Emissionsbehörde eingetragen wird.
"Wussten Sie, dass Sie einen HBE erhalten, wenn Sie 277 kWh Strom aus dem Netz in einen Elektro-LKW laden? Laden Sie aus Ihrer eigenen Solaranlage und damit vollständig aus erneuerbaren Energien? Dann erhalten Sie sogar einen HBE für jeweils 70 kWh."
Faris Musakadic, Business Developer | Novar
Handel mit HBEs
Sie können eine erneuerbare Brennstoffeinheit nicht nur selbst erhalten, sondern auch kaufen und verkaufen. Unternehmen, die viele fossile Brennstoffe herstellen - wie Shell, Esso oder BP - kaufen HBEs, um ihre Verwaltung nachhaltiger zu gestalten. Auch sie müssen die europäischen Rechtsvorschriften einhalten.
Diese Unternehmen verbrauchen selbst viele fossile Brennstoffe und weniger erneuerbare Brennstoffe, so dass sie HBEs von anderen Unternehmen kaufen. Der Prozentsatz der obligatorischen HBEs nimmt jedes Jahr zu. Infolgedessen steigt die Nachfrage nach HBEs.
Neben Unternehmen, die ein Defizit haben, gibt es auch Unternehmen, die mehr HBE produzieren, als die EU verlangt. Sie können damit beginnen, diese zusätzlichen HBEs zu verkaufen (Achtung: dies ist nicht obligatorisch). Auf diese Weise wird ein Angebot geschaffen. Um HBEs zu verkaufen, müssen Sie Bücher führen. Sie verkaufen die HBEs zum Beispiel an die bereits erwähnten Unternehmen Shell, Esso oder BP. Diese Unternehmen tragen also dazu bei, die nachhaltige Aufladung Ihres Fahrzeugs zu bezahlen. So entsteht ein Markt, auf dem Sie als Transportunternehmen gutes Geld verdienen können.
Selbst mit HBEs handeln? Dies sind die Bedingungen:
- Sie haben ein bei der Handelskammer eingetragenes Unternehmen, das Straßenfahrzeuge oder Lastkähne mit Strom versorgt.
- Sie besitzen die Hauptverbindung zu dem Ort, an dem der Ladevorgang stattfindet.
- Sie liefern und verkaufen genug Energie von Ihrem Lastplatz. Tatsächlich wird der Handel mit HBEs erst ab einer bestimmten Angebotsgröße interessant.
Wann sind HBEs finanziell interessant?
HBEs sind interessant, wenn Sie eine eigene Ladestation mit mindestens 15.000 kWh Strom für Fahrzeuge haben. Diese kWh-Zahl gilt, wenn Sie die Versorgung mit Ihrer eigenen Erzeugung kombinieren.
Erzeugen Sie keine eigene erneuerbare Energie? Dann werden HBEs interessant, wenn Sie einen eigenen Ladeplatz und eine Ladestation haben, die mindestens 60.000 kWh pro Jahr liefern. Dabei zählt nicht nur die Versorgung der eigenen Elektrofahrzeuge, auch die Lieferung von Strom an andere Elektrofahrzeuge ist erlaubt.
Wenn Sie selbst keine erneuerbare Energie erzeugen, können HBEs trotzdem interessant sein. Da der "normale" Netzstrom bereits einen Anteil an erneuerbarer Energie enthält, können Sie auch auf diese Weise HBEs erhalten. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Netzstrom soll im Jahr 2024 bei 39,9 % liegen.
Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem Gewinn, den Sie mit Energie aus dem Netz und aus Ihren eigenen Anlagen erzielen können. Der Einstieg in die eigene Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien, z. B. mit Solarzellen auf dem Dach, kann sich also durchaus lohnen.
So können Sie mit HBE-Zertifikaten Geld verdienen
Jede Situation ist anders. Das eine Transportunternehmen hat nur einen Elektro-Lkw und nutzt Strom aus dem Netz. Das andere Transportunternehmen ist mit zwei Elektro-Lkw unterwegs und erzeugt seine eigene Energie, zum Beispiel mit Solarzellen.
Wir vergleichen diese Beispielsituationen in dem nachstehenden Berechnungsmodell:
Beispiel 1
Durchschnittlicher Verbrauch* pro Jahr in kWh: 25.000 kWh
Erforderliche Versorgung aus dem Stromnetz für ein HBE: 277 kWh
Ertrag pro kWh: 0,045 €**
Durchschnittlicher Gewinn pro Jahr in Beispiel 1:
25.000 kWh* 0,045 € = 1.125 €.
Beispiel 2
Durchschnittlicher Verbrauch* pro Jahr in kWh: 50.000 kWh
Erforderliche Versorgung aus eigener Erzeugung für ein HBE: 70 kWh
Ertrag pro kWh: 0,17 €.
Durchschnittlicher Gewinn pro Jahr in Beispiel 2:
50.000 kWh* 0,17 € = 8.500 € (pro Lkw 4.250 €)
*auf der Grundlage der von einem Lkw im Jahresdurchschnitt gefahrenen Kilometer und des für diese Kilometer benötigten Stroms **wir gehen von einem durchschnittlichen Verkaufspreis für HBE von 12,35 € aus
Wie Sie im Berechnungsbeispiel sehen können, steigt der HBE-Vorteil der selbst erzeugten Energie deutlich schneller an. In den Berechnungsbeispielen ist auch der Verkauf von HBEs enthalten. Im Durchschnitt hat ein HBE im letzten Jahr zwischen 10 und 15 Euro eingebracht. Im Optimalfall kann der Verkauf von HBEs bis zu 12.000 Euro im Jahr einbringen. Wenn Sie keine eigene Energie erzeugen, ist sogar dann noch ein Gewinn zu erzielen. In diesem Szenario verdienen Sie dann rund 4.000 Euro.
Kostet der Handel mit HBEs nicht mehr als sie einbringen?
Es ist klug, vorher eine Berechnung anzustellen, um zu sehen, ob sich der Handel mit HBEs für Sie lohnt. Denn um mit Ihren HBEs Gewinn zu machen, müssen Sie die Fahrzeuge mit einer bestimmten kWh-Strommenge aufladen. Konkret bedeutet das in den meisten Fällen zwei eigene Elektrofahrzeuge. Außerdem fallen Kosten an, wie z. B. eine jährliche Pflichtprüfung, um die Richtigkeit Ihrer HBE-Aufzeichnungen zu überprüfen.
Mit HBEs clever werden
Möchten Sie die Vorteile des HBE optimal nutzen? Dann erwägen Sie, Ihr eigenes nachhaltiges Vermögen zu realisieren. Damit können Sie erheblich mehr Gewinn erzielen. Da die Investition in ein eigenes grünes Energiesystem beträchtlich sein kann, kann Novar Sie dabei unterstützen.
Novar stellt die Anlagen zur Verfügung, z. B. Solarmodule, eine Ladestation oder eine Batterie, die Sie als Eigentümer mieten können. Wir tätigen die Investition, Sie profitieren dann von den HBEs und dem nachhaltigen Erscheinungsbild der grünen Energie. Auf diese Weise behalten Sie das Geld für einen zusätzlichen Elektro-Lkw, zum Beispiel.
Gemeinsam mit Ihnen legen wir den Grundstein für eine intelligente Ladeinfrastruktur für Ihre Elektro-LKWs und laden Ihre Fahrzeuge so viel wie möglich mit lokal erzeugtem Solarstrom auf.
Neben einer intelligenten Infrastruktur können wir Ihnen auch bei Ihrem eigenen Ökostromsystem helfen, indem wir Ihnen Einblick in Erzeugung und Verbrauch geben. Außerdem können wir Ihnen die Sorgen um die Beantragung von Subventionen, Audits und den Einbau der richtigen Zähler (MID-Zähler) abnehmen. Sie sorgen dafür, dass Ihre Flotte nachhaltig bleibt, wir erledigen den Rest.
Sie fragen sich, was HBEs in Ihrer speziellen Situation bringen können? Dann nutzen Sie unser Berechnungstool. Es zeigt Ihnen direkt und konkret, ob HBEs für Ihr Unternehmen interessant sind
So viel verdienen Sie beim Handel mit HBEs
Haben Sie derzeit nur 1 Elektrofahrzeug und laden es mit Netzstrom auf? In einiger Zeit fahren Sie vielleicht 3 Elektro-Lkw, die Sie mit Ihren eigenen Solarzellen aufladen. Rechnen Sie daher immer mehrere Situationen durch.